Lichtverschmutzung entsteht durch die Summe aus jeglichem künstlichen Licht, das von den Menschen ausgestoßen wird: Straßenbeleuchtung, Leuchtreklamen und andere Leuchtschilder, durch Fabriken, Stadien oder Denkmäler mit großen Flutlichtern, oder durch Gebäude, in denen nachts das Licht brennt… All das bringt den Tag-Nacht-Zyklus durcheinander.
Der Forscher Christopher Kyba erklärt auf der Webseite der International Dark Sky Association, dass “bewölkte Himmel in Stadtnähe heutzutage 100 bis 1.000 mal heller strahlen als vor 200 Jahren”!
Wegen der Lichtverschmutzung ist auch die Galaxie, in der sich unser Planet befindet, schlechter zu sehen: die Milchstraße. Denn wenn es dunkel genug ist, ist sie sehr gut zu erkennen: Viele kleine Sterne beieinander bilden eine milchige Spur am Nachthimmel.
Doch es ist nicht einfach nur schade, dass die Aussicht nicht mehr so schön ist. Zu viel Licht hat reale Konsequenzen:
Tiere, die tagsüber wach sind, brauchen die Nacht, um sich angemessen ausruhen zu können. Und die nachtaktiven Tiere benötigen ebenfalls die Dunkelheit! (Seid ihr eigentlich Team #angstvormdunkeln oder Team #absolutedunkelheitzumschlafen?)
Nächtliche Beleuchtungen haben ziemlich viele Folgen:
Bestimmte Tierarten werden geblendet
Beutetiere können sich schlechter vor natürlichen Feinden verstecken (die Nahrungskette wird
durcheinandergebracht)
Tiere können sich nicht mehr orientieren (werden zum Licht gelockt oder verstecken sich davor)
Licht ist der zweithäufigste Grund für das Aussterben von Insekten (Auf Platz 1: Pestizide). Sie sind dir sicher schon mal aufgefallen, die kleinen Tierchen, die an Laternen oder in Kerzen verbrennen).
Und auch das hier:
Meeresschildkrötenbabys schwimmen in Richtung beleuchteter Landgebiete statt sich im Ozean zu orientieren (und dort in Richtung des von der Morgendämmerung erhellten Horizonts)
Der Fortpflanzungskreislauf von Fledermäusen, Glühwürmchen und Korallen wird gestört
Zugvögel, die sich anhand der Sterne zurechtfinden, verlieren die Orientierung
Die Photosynthese* einiger Pflanzen wird gestört
Die Menge an Strom, die für all diese Lichter benötigt wird, ist nicht gerade klein.
Neben den ökologischen Gründen hat Lichtverschmutzung auch in anderen Bereichen negative Folgen:
Der Schlafrhythmus der Menschen wird beeinträchtigt - und damit auch ihre Gesundheit
Die Himmelsbeobachtung und damit auch die astronomische Forschung wird erschwert
All diese verbrauchte Energie kostet auch Geld → wirtschaftliche Folgen (In Frankreich machte die Beleuchtung öffentlicher Plätze 2014 rund 20% des Energiebudgets der Gemeinden aus!)
····················
Auf der Ebene der Unternehmen, der Gemeinden und der Gesellschaft gibt es einiges, das getan werden kann:
Und bei uns zuhause ist es ähnlich:
····················
Photosynthese: Pflanzen nehmen mit ihren Blättern CO2 (= Kohlenstoffdioxid) auf und wandeln es mithilfe von Sonnenenergie (= Licht) in Zucker um → also in Energie, die sie zum leben und zum wachsen benötigen. Toll dabei: Dabei geben sie Sauerstoff in die Luft ab.
····················
ADEME
ANPCEN
International Dark Sky Association
Nuit France
Ministère de la Transition écologique
Mongabay